C. Weltwettbewerb in Rastatt 25-31_05_1985
Nach Jablonec und Lüttich fand die C-Weltmeisterschaft diesmal in Rastatt statt. Im Gegensatz zu Lüttich hatten sich hier nur knapp 200 Modelle in den einzelnen Klassen der Wertung gestellt. Das Ganze fand statt in einer Eissporthalle, selbstverständlich ohne Eisbelag. Diese Halle wurde dem ausrichtenden Club zur Verfügung gestellt, natürlich nicht kostenlos. Von den Räumlichkeiten her war das eine einmalige Anlage, da alle Modelle entsprechend großzügig aufgestellt werden konnten. Für die Teilnehmer standen Schließfächer zur Verfügung, wo das persönliche Gepäck untergebracht werden konnte. Daneben war der Tresen für Bier, Wurst, Kaffee sowie eine Cafeteria aufgebaut. Die Registrierung fand am Freitag den ganzen Tag über statt und wurde erst abends um 21 geschlossen. So konnte der Wettbewerb am Sonnabend beginnen. Die feierliche Eröffnung war in der gegenüberliegenden Schule in Anwesenheit der Rastatter Honoratioren sowie der führenden Herren des "nauticus' mit den Hauptschiedsrichtern, Schiedsrichtern und was da alles so dranhängt. Nach den üblichen Reden begann der Wettbewerb gegen 10 Uhr mit der Bauwertung der Klassen C3 und C4. C3 war mit insgesamt 48 Modellen bestückt, C4 mit 29. Die Bauprüfkommision der C1/C3 bestand aus den Herren E. (DDR), F. (Belgien), Li Yuging (VR China), L. (Polen) und M. (BRD), C2/C4 werteten die Herren S. (Frankreich), van den B. (Niederlande), W. (DDR), K. (Bulgarien) und M. (BRD). Die Klasse C3, in der ich mit meinem Schwergutmast antrat, hat sich seit Lüttich stark verbessert. Hier traten, wie schon bei den anderen Welt-Wettbewerben, die Chinesen verstärkt auf. Sämtliche Modelle der Chinesen wurden als sog. Mannschaftsmodelle aufgeführt mit dem besonderen Hinweis, dass der Großteil von Lehrern bzw. Modellbauern der Modellbauschulen in China erbaut wurden. Die Bauprüfer gaben sich meiner Meinung nach wesentlich mehr Mühe als in Lüttich. verglichen die Pläne mit dem Modell und rangen wirklich um die Punkte. Allerdings gab es dann bei der offenen Bauwertung doch tatsächlich hin und wieder 6, 7 oder gar 8 Punkte Differenz zwischen den Bauprüfern. Insgesamt waren die Leistungen jedoch recht einhellig und konstant. I. L. des Dienstag fing die Wertung für C1 und C2 an, in denen wir Hamburger, Dirk H. und ich, mit drei Schiffen vertreten waren, Dirk mit der "BORRE" und ich mit der "SYDNEY" "EXPRESS" und der "STAHLECK". C1 war mit 57, C2 mit 52 Modellen bestückt. Auch hier erbrachten die Bauprüfer wieder große Leistungen, vor allem wenn man die unterschiedlichen Schiffstypen berücksichtigt: Maßstäbe von 1 : 10 bis 1 : 250, vom kleinsten Ruderboot bis hin zum riesig großen Viermaster, aufgetakelt und nicht aufgetakelt. Am Donnerstagabend war dann endlich offene Wertung für C1/C2. Wir Hamburger haben dabei recht gut abgeschnitten: 2., 7. und 8.Platz, "selbstverständlich" alle im Goldrang, d.h. über 90 Punkte. Vor und zwischen uns Chinesen, hinter uns Italiener und Franzosen. Sicherlich war der eine oder der andere mit der erreichten Punktzahl nicht zufrieden, aber wir können nicht meckern! Auch hier ist steigende Qualität zu verzeichnen. Modelle, die noch vor Jahren ganz vorn lagen, sind jetzt einige Plätze tiefer wieder zu finden. |
In die ganze Freude mischen sich jedoch auch etliche Wermutstropfen. Durch neue NAVIGA-Regeln dürfen einige Spitzenmodelle, die auf solchen Wettbewerben ganz vorne mitmarschiert sind, nicht wieder starten. Selbstverständlich war davon auch der eine oder andere Kollege enttäuscht. Sich einzureden, mal ein gutes Modell gebaut zu haben, reicht nicht. Man muss neue Modelle mit möglichst noch höherem Standard bringen - oder abtreten! Am Freitagmorgen war dann die offizielle Siegerehrung, eine ganz festliche Sache. Nach den unvermeidlichen Reden wurden Urkunden und Medaillen vergeben, und ich konnte mich wieder einmal riesig freuen, noch einmal in dieser hohen Leistungsstufe aufgetreten zu sein. Auch für unseren Dirk Hamann, und das war mir eine besondere Freude, hat sich diese WM gelohnt. Er hat sich wacker geschlagen und ebenfalls Gold gewonnen. Noch einmal ein Dankeschön an den Ausrichter, an der Spitze Kurt H. mit seiner gesamten Truppe. Ein Dankeschön an alle Mitarbeiter, die eine gewaltige Arbeitsleistung im Hintergrund vollbracht haben! H.-Jürgen Mottschall |