Hans-Jürgen Mottschall

Modellbau

 

- X. Motoren-WM in Bakov 21.-25.08.97 

Meine beiden Wettbewerbsmodelle "MAERSK MASTER" + "S. A. VAN DER STEL" 1:100


Als vor vielen Monaten der Ausrichter der X. WM 1997 bekannt wurde, haben wir, die den Ort von int. Freundschaftswettbewerb 1996 her kannten, uns gefreut. Auf diesen bisherigen Freundschaftswettbewerben hat die Organisation ja auch fast immer geklappt.

Ca. 5 Wochen vor Beginn der WM wurde nicht nur ich so langsam unruhig, immerhin hatten wir weder eine Bestätigung der WM noch irgend welche andere Informationen. Ein Anruf in Dänemark und Holland brachte etwas Licht in das Geschehen. Beide Länder hatten 16 Seiten Infos mit dem gesamten Ablauf des Wettbewerbs, Teilnehmerzahlen der Klassen, Rahmenprogramm, und selbstverständlich auch die Anmeldebestätigung des Teilnehmers. Fragen an den zuständigen Vizepräsidenten des nauticus wurden dahingehend beantwortet; die Unterlagen sind eingetroffen und werden entsprechend kopiert und dann verschickt. Da ich bis ca. 2 Wochen vor Beginn der WM immer noch keine Unterlagen bekam, ließ ich mir diese aus Dänemark schicken, kopierte sie und verschickte sie im entsprechendem Kollegenkreis. Hatte ich bis zum Schluss noch geglaubt, dass es wie zur WM 1995, wieder nur Hamburger Teilnehmer betrifft, mussten wir nun erfahren, dass keiner der Teilnehmer eine Info. bekam. Selbst der nauticus - Mannschaftsführer der X. WM fuhr ohne Unterlagen nach Bakov. Böse ist, wer böses dabei denkt! In Bakov kam dann auch heraus, die Unterlagen waren an die nauticus - Kassiererin E. D. geschickt worden. Da diese mit den Unterlagen nichts anfangen konnte, heftete sie die Unterlagen ab !!! Hier muss ich jetzt als Vereinsvorsitzender des SMC-Hamburg fragen; wie soll ich im Verein den Mitgliedern erzählen und weismachen wir brauchen den nauticus. Geht man so im Verband mit seinen Mitgliedern um, die sowieso schon alles aus eigener Tasche bezahlen? 2 unserer Vereinsmitglieder die an der WM 97 teilgenommen haben, treten jedenfalls zum Jahresende aus dem Verband nauticus aus. Offensichtlich wird im Verband mehr Zeit für Kulissenspiele aufgebracht als für die eigentliche Arbeit 

Am 20.08.97  um 05,45 h begann dann das Abenteuer WM 97. Unsere Fahrt ging an Berlin vorbei Richtung Dresden, Cottbus, Hoyerswarda, Bautzen, Grenzübergang Varnsdorf und dann nach Bakov. Am Grenzübergang mussten wir eine vereinfachte Nämlichkeitsbescheinigung beim deutschen Zoll ausfüllen, erst dann ließ uns der - CZ-Zoll - einfahren. Nach ca. 8 Std. und 620 gefahrenen Km trafen wir endlich auf dem Austragungsgelände ein. Dachten wir, jetzt klappt alles wie gewohnt von den bisherigen Wettbewerben, sahen wir uns gewaltig getäuscht. Hier war ein heilloses Durcheinander ! Ein kleiner Tisch mit vielen Unterlagen, 2 Mann, die wahrscheinlich zum 1. Mal solch eine wichtige Arbeit machen wollten und das dann alles noch unter freiem Himmel in glühender Sonne. Meinen, von mir korrekt angemeldeten Fernsteuerungsquarz akzeptierte man dann glücklicherweise, nachdem ich darauf hinwies, dass ich keinerlei Bestätigung meiner Anmeldung besaß.

Unsere Modelle, immerhin auch ein Großmodell - S.A. VAN DER STEL - von 165 cm Länge, hofften wir, wie in den entsprechenden Unterlagen versprochen, in das bereitgestellte und bewachte Zelt unterzubringen. Nachdem wir unser Hotel in Hradriste ca. 6 Km vom Gelände entfernt bezogen hatten, fuhren wir noch einmal zurück. Hier mussten wir erfahren, dass die Bewachung nicht gewährleistet ist. Auf meine Frage an die Organisation bekam ich immer wieder zu hören es wird bewacht. Kurz entschlossen nahmen wir dann um 22,00 h unsere kleineren Modelle mit ins Hotel. Kurioserweise behinderte uns keine Wache oder sonst wer beim Abtransport der Schiffe. Mein Großmodell ließ ich bis zum anderen Morgen dort stehen. Ich hatte eine sehr unruhige Nacht verbracht und nahm dann für die restlichen Tage das Modell mit ins Hotel


Das ist die deutsche Mannschaft der Kl. - F - 2a-


Russ. Versorger mit Bockgeschirr achtern


 



Kl. - F 2 a / - F 2 c - das jeweilige deutsche TEAM

Am 21.08. um 08,00 h begann der eigentliche Wettbewerb und zwar noch vor der offiziellen Eröffnung der X. WM mit den Bauprüfungen der Kl. -F 2a /F 2b /F 4b Jun.-. Hier waren doch kleine Wunderwerke zu sehen, allerdings muss die Frage erlaubt sein; alles selbst gebaut? Ein ewig leidiges Thema, ein nicht leichtes Amt für die Bauprüfer. In der - F 2a - belegten unsere 3 Teilnehmer immerhin mit guten 80 Baupkt. beachtliche vordere Plätze. Hier gelangte Christian W. durch einen 100 Pkt. - Lauf am Ende sogar auf dem 5 Platz. In der Kl. - F 2b - belegte Sebastian U. mit seiner STOLTERA mit 87,67 Bau- und 92 Fahrpkt. am Ende sogar den 1.Platz. Mathias E. folgte auf dem 2. und Christian W. rundete mit dem undankbaren 4. Platz das gute Bild aus unserer Sicht ab. Robert G. mit seinem Schlepper kam dank seines 100 Pkt-Laufes noch auf den Platz des Vizeweltmeisters während Stefan W. auf 5. und Ingolf W. den 7. Platz errangen. Ein toller Erfolg unseres Nachwuchses, von hier noch einmal - HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH - !

Um 12,00 wurde die offizielle X. WM 97 eröffnet. In 4 Sprachen zog sich natürlich die ganze Show fast 2 Stunden hin. Mir taten nur die angetretenen Mannschaften leid, die in sengender Sonne das Prozedere über sich ergehen lassen mussten. Nach den Eidschwüren der Schiedsrichter und der Teilnehmer konnte nun endlich die eigentliche WM beginnen.

Ab 14,00 h erfolgte die Bauwertung der Kl. -F 4b - F 2c - in den Großzelten. Dass diese Kl. schon aufgrund ihrer Teilnehmerzahl von 18 Modellen nicht einfach werden würde, habe ich im Vorwege geahnt. Als dann aber das eine oder andere Modell ausgepackt war, habe ich mich gefragt wo ich wohl mit meiner immerhin 19 Jahre alten „S.A. VAN DER STEL „ stehen würde. Hatte ich doch dieses Modell aufgrund eines freien Platzes der deutschen Mannschaft in dieser Klasse nachmelden dürfen. Sehr schnell war zu erkennen, dass das chinesische Modell „XIANG YANG HONG N 10“ zumindest in der Bauwertung  (99 Pkt.) nicht zu übertrumpfen war. Dieses Modell, ein Forschungsschiff im Maßstab 1:100 wurde in nur 3-jähriger Bauzeit vom 23-jährigen Studenten Zhiyong Z. erbaut. Das besondere auch an diesem Modell, das gesamte Schiff ist aus Weißblech gelötet. Vor dieser Arbeit kann ich nur den Hut ziehen, egal wie es entstanden ist! Peter S. mit seiner „Scharnhorst“  - 1:150 - folgte mit 97 Baupkt. Dann kam die große Überraschung für mich 95,33 Baupkt bekam mein Modell zusammen mit dem dänischen Kollegen Bo Morton S. für den russ. Raketenzerstörer „Osmotritelny“ -1:100-. Die „Scharnhorst“ ist ja vielen Modellbaufreunden bekannt, war P. S. doch Titelverteidiger in dieser Kl. - F 2c -. Während der Zerstörer bei uns in Hamburg zum Maiwettbewerb zuerst angetreten war. Dieses Schiff ist aus Polyester und verschiedenen Metallen gebaut. Die Baukommission dieser Klassen machte uns während der Prüfung das Leben recht schwer, sahen sie doch Dinge, die sie lieber nicht hätten sehen sollen. Persönlich hatte ich den Eindruck, hier waren Fachleute am Werk. Das jeder einen anderen Standpunkt hat und statt graue lieber bunte Schiffe mag, kann mit großer Sicherheit jeder auch bei sich selbst feststellen. In diesem großen Feld waren jetzt noch die „Richelieu“ (1:150) vom 2fachen Weltmeister Alexandre E. (UKR), die „HMS Rodney“ (1:133) von Jiri S. und die „Song of Norway“ 1:100 von Josef S. beide (CZ) vertreten. Die beigefügten Listen sprechen eine deutliche Sprache. Nachdem die Wertungen durch waren, konnte das große Warten anfangen, ist doch auf dieser WM der von der TK-Modell (Deutschland) in Rotterdam 1996 eingebrachte Vorschlag; erst nach Beendigung des 3. Laufes die Baupkt. bekannt zu geben, angewendet worden. Es war also Spannung angesagt zumal jeder weiß, wie gutmütig gerade diese großen Modelle auf dem Wasser bzw. im Dockmanöver  zu handhaben s





Der Schlepper "GARANT" von H.J. B.






Teilnehmer aus Hongkong mit einem Feuerlöschboot



Etwas störend wirkte das Filmen und Fotografieren einer Vertriebsgesellschaft während der Bauprüfung. Es bedurfte  eines energischen Aufrufs des niederländischen Bauprüfers, bis hier etwas mehr Ruhe eintrat. 

Hamburger Mitglied Stefan S. mit einer Bauwertung von 89,67 Pkt. für den Containerfrachter „Este Submerger II“ 1:100 gleich den 1. Platz. Nach den Aussagen der betroffenen Kollegen, waren sie  in Ihrer Kl. nicht mit den Wertungen einverstanden, hatten doch Tamya - Plastic Bausätze zu hohe Baupunkte bekommen. Unsere übrigen deutschen Teilnehmer kamen auch hier auf ganz achtbare Ergebnisse. Der Stefan konnte mit seinem 95-er Lauf und 1,67 Pkt. Vorsprung den ersten Platz belegen. Diese Kl. wurde ja bekanntlich das erste Mal auf einer WM ausgefahren, immerhin kamen hier 16 Teilnehmer zusammen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich diese Kl. entwickelt.

Ab 17,00 h folgte die Dampfbootsichtung, eine Kl. die seit Wendlingen 93 eingeführt werden sollte. Hier musste ein Dampfteilnehmer aus Österreich den sog. Fachleuten der Prüfkommission erst einmal erklären, worauf sie unbedingt achten müssten. Als nach der Wertung Unterschiede von über 40 Pkt. Für das gleiche Modell auftraten, legte die Mannschaft aus Österreich Protest ein und trat nicht mehr zu den letzten Läufen an. Sie waren so sauer, dass sie noch nicht einmal zur Siegerehrung erschienen. Der zuständige Dampffachmann der NAVIGA hatte offensichtlich vergessen, sein ganzes Fachwissen zu vermitteln.

Ab 15,30  h wurden auf den Startstellen 1-3 die ersten Läufe ausgefahren. Hier zeigten doch alle ganz große Nerven, sodass am Ende nur ganz wenige schon einen ruhigen Abend genießen konnten. Bekanntlich wird ja immer erst am Ende eines Wettbewerbs abgerechnet.

Der Freitag sollte jetzt auch endlich für die Kl. - F 2a - die Entscheidung in der Bauwertung bringen. Hier waren immerhin wieder 21 Teilnehmer angetreten. Werner T. aus Oberhausen brachte ein ganz neues Modell die „ZIRFAEA“ 1:75 an. Ein Modell auf das ich schon lange gespannt war, hatte ich doch zwischendurch schon einzelne Bauteile des Schiffes gesehen. Das Modell ist der Nachbau eines niederländischen Vermessungs- und Forschungsschiffes. Vor dieser Leistung des Modellbauers kann ich nur meinen Hut ziehen. Allein die Farbgebung ist schon eine Klasse für sich und von daher war eine 98 Baupkt.-Wertung nur gerecht. Klaus P. mit seiner „Midgard I. 1:33,3 hing mir wieder wie auf der DM 98, dieses mal sogar Punktgleich mit 99 Baupkt., im Nacken, wie dicht, haben wir bekanntlich ja erst nach den 3 Läufen mitgekriegt. Das Panzerschiff „Admiral Ushakov vom Russen Mikhail M. sowie der Fischkutter „Shilyte“ des Russen Souleiman S. und die „Stoltera“ aus der CZ von Miroslav S. folgten mit gut 90 Pkt. Meine „Maersk Master“ 1:100 konnte sich zwar sehen lassen, aber man weiß nie, ob die Bauprüfer auch meinen Schwierigkeitsgrad erkennen würden. Vom Gefühl sagte ich mir immer wieder es wird wohl sehr eng werden. Auch in dieser Bauprüfung konnte ich wieder bei der Kommission viel Fachwissen feststellen. Nach der Wertung konnten speziell wir nauticus-Teilnehmer wohl hoch zufrieden sein. Bernd H. mit dem Schlepper „Garant“ 1:50 aus Hamburg und H-Jürgen B. mit dem „Garant“ 1:100 aus Hannover-Misburg, belegten sehr gute Plätze im Mittelfeld



Kl. - F - 2a - "ZIRFDEA" 1 : 75 von W. T. (D

  Endlich, um 14,30 h, konnten wir von der Kl. - F 2a - an den Start gehen. Wie es sich gehört, durfte der kleinste Teilnehmer, H-Jürgen B. aus Harsum mit dem Schlepper “Garant“ loslegen. Hatten wir im Vorfeld des Laufbeginns noch auf einen sicheren 100-er Lauf gehofft, wurden wir aufgrund der Lichtverhältnisse schnell eines anderen belehrt. 93 Fahrp. waren nur erreicht, so ging es allen Teilnehmern. Das beste Ergebnis waren an diesem Tage tatsächlich nur 98 Fahrp. Bernd H. sonst  auch ein sicherer Fahrer, patzte prompt im Dock. Ich selbst fuhr oben einmal vorbei und patzte auch im Dock. Werner T. und Klaus P. versiebten genauso ihre Läufe, wobei zur Ehrenrettung allerdings gesagt werden muss, dass  W. T., V. Klepikov und ich in allen Läufen permanente Störungen hatten. Wie sich 2 Tage später herausstellte waren auf den Kanälen 81-90 Militärfunkgeräte mit Leistungen von bis zu 30 Watt als ständige Träger auf unseren Kanälen. 2 unserer Teilnehmer  haben sich selbst davon überzeugt und nach schärferem Nachfragen zur Antwort bekommen; wir wissen das, können aber nichts dagegen unternehmen, da dass Militär das Sagen hat. Tausend Entschuldigungen folgten. Eine Frage muss erlaubt sein; wieso hat man uns nicht gewarnt. Meine "MÆRSK MASTER" hatte mir Fahrfiguren vorgelegt, die ich bis dahin noch nicht kannte. Werner T. auf Kanal 52 wurde von den Dampfmaschinenexperten  der Startstelle 4, die ja bekanntlich sehr lange vorheizen müssen, gestört. Das interessierte allerdings auch keinen Menschen. Michael D., der mit einem Scanner die  Frequenzen überwachte, stellte auch bei mir in einem - F 2c - Lauf einen Träger fest, obwohl der Startstellenleiter die Frequenzüberwachung abgefragt hatte. Hier konnten wir zum Glück noch reagieren. Die jeweiligen Startstellenleiter waren sehr gut und konnten nichts dafür !

Die Fahrleistungen in der Kl. - F 2a - wurden auch in den folgenden 2 Läufen nicht besser. Unsere Konkurrenz  hatte schon so ein heimliches freuen in den Augen, hatten sie doch schon einige bessere Läufe hingelegt. Es kam wie es kommen musste, im 2. und 3. Lauf fuhren wir sog. Favoriten bessere Fahrpunkte und belegten am Ende in der Reihenfolge die Plätze 1. H-J. Mottschall mit dem Bohrinselversorger "MAERSK MASTER“  2. W. T. mit der „ZIRFAEA“ und 3. K. P. mit dem Schlepper „MIDGARD I.“. Da wir erst mit dem Aushang am Abend unsere Baupunktergebnisse erfuhren, war also für Spannung gesorgt. Auch hier zeigte sich wieder einmal, am Ende eines Wettbewerbs werden im wahrsten Sinne des Wortes die Punkte zusammengezählt ! Im Nachhinein kann ich von meinem Lauf nur sagen; obwohl ich wieder extreme Funkstörungen während meines Laufes  hatte, war endlich auch das Quäntchen Glück auf meiner Seite um trotzdem meinen Siegeslauf hinzulegen. Für mich unvorstellbar wenn ich aufgrund der dauernden Störungen verloren hätte.

Am Freitag um 17,00 h konnte auch endlich auf der Startstelle 1 die Kl. - F 2c - mit ihren Läufen beginnen. Auch in dieser Klasse waren nicht sehr große Fahrergebnisse zustande gekommen. Zwar laufen die sog. Dickschiffe besser über den Parcours, müssen aber aufgrund ihrer großen Radien und der längeren Reaktionsfähigkeit genauer gefahren werden. Der chinesische Wettkämpfer Z. Z. mit seinem Forschungsschiff „XIANG YANG HONG N. 10“ zeigte uns gleich im 1. Lauf wer Herr im Hause ist und fuhr 100 Pkt. Ein Lauf der nicht besser und exakter gefahren werden kann. Um es vorweg zu sagen, auch der 2. Lauf wurde mit der gleichen Perfektion absolviert. Mein 1. Lauf brachte mit der „S.A. VAN DER STEL“ zwar 92 Fahrp. ein, war für mich jedoch nur ein Übungslauf  da ich dieses Schiff schon seit 11 Jahren nicht mehr gefahren habe. Gespannt war ich auf P. S. der doch ein sicherer Fahrer ist aber auch hier kam nichts zustande, genau so wenig wie bei meiner Meinung nach die nächsten Mitstreiter. Da ich im 2. Lauf endlich meine 100 Fahrp. erreichte, P. S. sich nicht verbessern konnte, musste, da unser dän. Modellbauer im 3. Lauf auch 100 Fahrp. erreichte, ein Stechen um den 2. und 3. Platz herhalten. Beim Losen um die Reihenfolge, durfte ich als 1. fahren. Legte sofort 98 Pkt. vor und konnte, da Morton S. nur 94 Pkt. erreichte, nicht mehr vom 2. Platz dieser WM verdrängt werden. Für mich, der ja nur nachgemeldet war und mit einem 19 Jahre altem Modell antrat, vielleicht ein größerer Erfolg als der der Kl. - F 2a 


 

Kl. - F 2 c - "OSMOTRITELNY" 1:100 v. B. M. S. (DK)


"XIANGYANGHONG N. 10" 1:100 v. Zhiong Zhou (CHN

Die Kl. - F 2b - mit 23 Teilnehmern hatte wieder ein besonders starkes Feld, wobei der chinesische  Teilnehmer Jiefeng L. ( 22 Jahre alt und Student) mit seinem Forschungs- und Bergungsschiff „HU JIU LAO 3 HAO“ für jeden klar erkennbar, einfach nicht zu schlagen war. Gleich der 1. Lauf mit 100 Fahrp. sowie 99,33 Baup. brachten den unbestrittenen Sieger dieser Klasse hervor. Werner T. mit seiner „MELLUM“ konnte zwar eine beachtliche Bauwertung von 98,67 Pkt. und 98 Fahrp. vorweisen belegte letztendlich aber den 2. Platz vor G. C. mit dem Modell „OTTO TREPLIN“. Wieder ein nicht erhoffter Erfolg , dafür um so schöner ! G. C. wurde auch in seinen beiden letzten Läufen ( trotz PCM-Anlage) erheblich gestört, auch nachdem er seinen 85-er gegen einen 90er Quarz tauschte. Ihm gegenüber entschuldigte man sich mit den o. g. Worten.  Auch in dieser Kl. war ein Aufwärtstrend zu erkennen. Als Fazit für mich ist dieser WM allerdings auch wieder mit recht schlechten Fahrergebnissen, speziell der sogn. Favoriten, abgelaufen. Offensichtlich setzt sich der eine oder andere selbst zu sehr unter Druck, will man doch irgendwie seine aufgewendete Zeit (oft  3 000 bis 5 000 Std.) im Modellbau vergoldet haben.

Eine Kuriosum am Freitag morgen, R. Berdrow bekam vom Dolmetscher unserer Gastgeber zu hören; er habe schon 3 mal eine Platzierung auf Wettbewerben errungen und muss in der Kl. - F 2 - starten. Das ist vom Hauptschiedsrichter festgelegt worden und unser Mannschaftsleiter hat dem, ohne R. B. zu fragen, zugestimmt. Zum Glück hatte R. B. seinen Bielbrief schnell zur Hand und siehe da, es waren bisher nur 2 Eintragungen vorgenommen worden. Selbstverständlich redigierte der Hauptschiedsrichter sofort seine Aussage und R. B. konnte in der - F 4b - mitfahren. Zum Glück legte sich der verständliche erste Zorn sofort. R. B. wollte zuerst nicht mehr teilnehmen. Hier muss die Frage gestellt werden; wer hat eigentlich dieses, an der Basis vollkommen vorbei geführte Regelwerk geschaffen. Immerhin zählen hier laut Regelwerk alle Wettbewerbe, ob Freundschaftswettbewerbe oder Gruppenmeisterschaften oder sonstige Teilnahmen zusammen. In welcher Kl. der - F 2 - er starten solle, immerhin waren ja alle Plätze belegt, konnte sowieso keiner beantworten.

Die angekündigten Nebenprogramme für die Teilnehmer bzw. deren Begleitpersonen, fielen entweder wegen angeblicher zu geringer Beteiligung oder ganz einfach wegen dem Absprung der Sponsoren aus. Selbst der gemütliche Abend kam nicht zustande, so dass wir mit 10 Personen wieder ins Hotel zurückfuhren. Für mich kaum vorstellbar, hätte ich doch um ein Haar meine Frau zur Mitfahrt überredet. Diesen Ärger einiger Mitstreiter mit Ihren Begleitungen habe ich zum Glück nicht gehabt !

Wie so üblich, trafen sich die Teilnehmer gleich am ersten Abend zu evtl. Neuvorschlägen in einem Raum, der offensichtlich nicht von unserem Mannschaftsleiter Dieter Z. verkündet wurde. Die wenigen, die das wussten, fragten uns nächsten Tag, wo wir waren. Leider konnten wir nur antworten, wie so häufig; wir haben keine Information bekommen. Selbst die kuriosesten Vorschläge aus dieser Versammlung wurden nicht im Nachhinein mit der anwesenden Mannschaft erörtert. D. Z. ist zur Sitzung der Sektionsleiter offensichtlich ohne Abstimmung der Interessen unserer Mannschaft gegangen. Auch hier die Frage; wer muss nachher eigentlich die Wettbewerbsregeln ausbügeln ! Ist doch gerade vor Ort die Möglichkeit gegeben evtl. Neuregelungen mit den Wettbewerbsteilnehmern zu besprechen oder sollten wieder nur Funktionärsfehlentscheidungen gelten, die im Nachhinein nur wieder sehr schwer auszubügeln sind. Nicht nur das war sehr schwach vom Mannschaftsleiter D. Z.! Mehr Mannschaftsnähe wäre allemal angebrachter. Wir, die im Hotel untergebracht waren und das sei hier noch einmal in aller Deutlichkeit klargestellt, bekamen fast keine Informationen. Hätte ich zum Beispiel nicht noch am Abend unsere Ergebnisse am Gelände eingesehen, wäre ich kaum zur Sektionssitzung gekommen. Auch diese Information bekam ich vom dän. Lager oder war das so gewollt ? Ein Telefon war am Gelände und im Hotel ! Das Hick/Hack dieser Sitzung hat aber auch letztendlich eines sehr klar zu Tage gebracht, es geht vielen Funktionären überhaupt nicht mehr um die eigentliche Sache  - SCHIFFSMODELLBAU - sondern darum, wie stark die eigenen Vorstellungen berücksichtigt werden. Leider wie so oft auch hier wieder sehr häufig politische Entscheidungen. Ich möchte nur einen Teil der Sitzung ansprechen, rund 2,5 Std. hatte man benötigt, bis endlich geklärt war, wer für die anwesenden Nationen letztendlich wählen darf. Um Mitternacht wurde die Sitzung dann, ohne die Neuvorschläge alle bearbeitet zu haben, abgebrochen. Der neue Sektionsleiter Zdenek T. (CZ) hat mit großer Sicherheit kein leichtes Amt übernommen






Kl.. - F 2 a - "MAERSK MASTER" 1:100  






Ich muss gestehen, ein herrliches Gefühl


 

Endlich am Montag konnten wir zur Siegerehrung antreten. Persönlich hatte ich zwar noch das Stechen zu fahren, aber das war das kleinere Übel, war doch das Plätzchen auf dem Medaillenrang geschafft, egal wie das Stechen ausging. Die Vorführungen der Kl. - F 6 - F 7 - bedurften noch den gesamten Vormittag und dann ging es mit einer halbstündigen Verspätung los.

Der Festplatz war geschmückt und für die jeweils Klassenersten Stühle bereitgestellt. Nach dem Aufstellen der Mannschaften wurden jetzt die offiziellen Festreden in 4 Sprachen gehalten und dann endlich die Siegerehrung vorgenommen. Leider funktionierte die Lautsprecheranlage nicht so wie gewohnt, als das 1. Mal die deutsche Hymne erklingen sollte, kam nur Gekrächze oder gar kein Ton heraus.  Auch den Chinesen erging es nicht besser. Für mich war es trotz allem ein erhabenes Gefühl, wieder einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen zu können. Immerhin sind mir während dieser Zeit auch allerhand Gedanken um den „nauticus“ durch den Kopf gegangen und die waren nun wirklich nicht die Besten !

Die Rückfahrt schafften wir wieder in 8 Std. und waren pünktlich um 24,00 h im Hause. Auch der Grenzübergang ging ohne Beanstandungen vonstatten.

Mein persönliches Fazit dieser Veranstaltung ist : Aufgrund der immens hohen Kosten wird es bald keinen Ausrichter für diese Großveranstaltungen geben und wenn, dann nur unter etlichen Zugeständnissen. Ist doch die „NAVIGA“ am Ende froh, überhaupt noch einen Ausrichter zu haben ! Habe ich auf dieser WM richtig zugehört, wird sich der eine oder andere Modellbauer für die Zukunft überlegen,  solche Veranstaltungen zu besuchen.

Am 20.08.97  um 05,45 h begann dann das Abenteuer WM 97. Unsere Fahrt ging an Berlin vorbei Richtung Dresden, Cottbus, Hoyerswarda, Bautzen, Grenzübergang Varnsdorf und dann nach Bakov. Am Grenzübergang mussten wir eine vereinfachte Nämlichkeitsbescheinigung beim deutschen Zoll ausfüllen, erst dann ließ uns der - CZ-Zoll - einfahren. Nach ca. 8 Std. und 620 gefahrenen Km trafen wir endlich auf dem Austragungsgelände ein. Dachten wir, jetzt klappt alles wie gewohnt von den bisherigen Wettbewerben, sahen wir uns gewaltig getäuscht. Hier war ein heilloses Durcheinander ! Ein kleiner Tisch mit vielen Unterlagen, 2 Mann, die wahrscheinlich zum 1. Mal solch eine wichtige Arbeit machen wollten und das dann alles noch unter freiem Himmel in glühender Sonne. Meinen, von mir korrekt angemeldeten Fernsteuerungsquarz akzeptierte man dann glücklicherweise, nachdem ich darauf hinwies, dass ich keinerlei Bestätigung meiner Anmeldung besaß.

Unsere Modelle, immerhin auch ein Großmodell - S.A. VAN DER STEL - von 165 cm Länge, hofften wir, wie in den entsprechenden Unterlagen versprochen, in das bereitgestellte und bewachte Zelt unterzubringen. Nachdem wir unser Hotel in Hradriste ca. 6 Km vom Gelände entfernt bezogen hatten, fuhren wir noch einmal zurück. Hier mussten wir erfahren, dass die Bewachung nicht gewährleistet ist. Auf meine Frage an die Organisation bekam ich immer wieder zu hören es wird bewacht. Kurz entschlossen nahmen wir dann um 22,00 h unsere kleineren Modelle mit ins Hotel. Kurioserweise behinderte uns keine Wache oder sonst wer beim Abtransport der Schiffe. Mein Großmodell ließ ich bis zum anderen Morgen dort stehen. Ich hatte eine sehr unruhige Nacht verbracht und nahm dann für die restlichen Tage das Modell mit ins Hotel.











Kl. - F 2 a / - F 2 c - das jeweilige deutsche TEAM

Am 21.08. um 08,00 h begann der eigentliche Wettbewerb und zwar noch vor der offiziellen Eröffnung der X. WM mit den Bauprüfungen der Kl. -F 2a /F 2b /F 4b Jun.-. Hier waren doch kleine Wunderwerke zu sehen, allerdings muss die Frage erlaubt sein; alles selbst gebaut? Ein ewig leidiges Thema, ein nicht leichtes Amt für die Bauprüfer. In der - F 2a - belegten unsere 3 Teilnehmer immerhin mit guten 80 Baupkt. beachtliche vordere Plätze. Hier gelangte Christian W. durch einen 100 Pkt. - Lauf am Ende sogar auf dem 5 Platz. In der Kl. - F 2b - belegte Sebastian U. mit seiner STOLTERA mit 87,67 Bau- und 92 Fahrpkt. am Ende sogar den 1.Platz. Mathias E. folgte auf dem 2. und Christian W. rundete mit dem undankbaren 4. Platz das gute Bild aus unserer Sicht ab. Robert G. mit seinem Schlepper kam dank seines 100 Pkt-Laufes noch auf den Platz des Vizeweltmeisters während Stefan W. auf 5. und Ingolf W. den 7. Platz errangen. Ein toller Erfolg unseres Nachwuchses, von hier noch einmal - HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH - !

Um 12,00 wurde die offizielle X. WM 97 eröffnet. In 4 Sprachen zog sich natürlich die ganze Show fast 2 Stunden hin. Mir taten nur die angetretenen Mannschaften leid, die in sengender Sonne das Prozedere über sich ergehen lassen mussten. Nach den Eidschwüren der Schiedsrichter und der Teilnehmer konnte nun endlich die eigentliche WM beginnen.

Ab 14,00 h erfolgte die Bauwertung der Kl. -F 4b - F 2c - in den Großzelten. Dass diese Kl. schon aufgrund ihrer Teilnehmerzahl von 18 Modellen nicht einfach werden würde, habe ich im Vorwege geahnt. Als dann aber das eine oder andere Modell ausgepackt war, habe ich mich gefragt wo ich wohl mit meiner immerhin 19 Jahre alten „S.A. VAN DER STEL „ stehen würde. Hatte ich doch dieses Modell aufgrund eines freien Platzes der deutschen Mannschaft in dieser Klasse nachmelden dürfen. Sehr schnell war zu erkennen, dass das chinesische Modell „XIANG YANG HONG N 10“ zumindest in der Bauwertung  (99 Pkt.) nicht zu übertrumpfen war. Dieses Modell, ein Forschungsschiff im Maßstab 1:100 wurde in nur 3-jähriger Bauzeit vom 23-jährigen Studenten Zhiyong Z. erbaut. Das besondere auch an diesem Modell, das gesamte Schiff ist aus Weißblech gelötet. Vor dieser Arbeit kann ich nur den Hut ziehen, egal wie es entstanden ist! Peter S. mit seiner „Scharnhorst“  - 1:150 - folgte mit 97 Baupkt. Dann kam die große Überraschung für mich 95,33 Baupkt bekam mein Modell zusammen mit dem dänischen Kollegen Bo Morton S. für den russ. Raketenzerstörer „Osmotritelny“ -1:100-. Die „Scharnhorst“ ist ja vielen Modellbaufreunden bekannt, war P. S. doch Titelverteidiger in dieser Kl. - F 2c -. Während der Zerstörer bei uns in Hamburg zum Maiwettbewerb zuerst angetreten war. Dieses Schiff ist aus Polyester und verschiedenen Metallen gebaut. Die Baukommission dieser Klassen machte uns während der Prüfung das Leben recht schwer, sahen sie doch Dinge, die sie lieber nicht hätten sehen sollen. Persönlich hatte ich den Eindruck, hier waren Fachleute am Werk. Das jeder einen anderen Standpunkt hat und statt graue lieber bunte Schiffe mag, kann mit großer Sicherheit jeder auch bei sich selbst feststellen. In diesem großen Feld waren jetzt noch die „Richelieu“ (1:150) vom 2fachen Weltmeister Alexandre E. (UKR), die „HMS Rodney“ (1:133) von Jiri S. und die „Song of Norway“ 1:100 von Josef S. beide (CZ) vertreten. Die beigefügten Listen sprechen eine deutliche Sprache. Nachdem die Wertungen durch waren, konnte das große Warten anfangen, ist doch auf dieser WM der von der TK-Modell (Deutschland) in Rotterdam 1996 eingebrachte Vorschlag; erst nach Beendigung des 3. Laufes die Baupkt. bekannt zu geben, angewendet worden. Es war also Spannung angesagt zumal jeder weiß, wie gutmütig gerade diese großen Modelle auf dem Wasser bzw. im Dockmanöver  zu handhaben sind.




Ch. Forschungsschiffe 1:100







Etwas störend wirkte das Filmen und Fotografieren einer Vertriebsgesellschaft während der Bauprüfung. Es bedurfte  eines energischen Aufrufs des niederländischen Bauprüfers, bis hier etwas mehr Ruhe eintrat. 

Hamburger Mitglied Stefan S. mit einer Bauwertung von 89,67 Pkt. für den Containerfrachter „Este Submerger II“ 1:100 gleich den 1. Platz. Nach den Aussagen der betroffenen Kollegen, waren sie  in Ihrer Kl. nicht mit den Wertungen einverstanden, hatten doch Tamya - Plastic Bausätze zu hohe Baupunkte bekommen. Unsere übrigen deutschen Teilnehmer kamen auch hier auf ganz achtbare Ergebnisse. Der Stefan konnte mit seinem 95-er Lauf und 1,67 Pkt. Vorsprung den ersten Platz belegen. Diese Kl. wurde ja bekanntlich das erste Mal auf einer WM ausgefahren, immerhin kamen hier 16 Teilnehmer zusammen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich diese Kl. entwickelt.

Ab 17,00 h folgte die Dampfbootsichtung, eine Kl. die seit Wendlingen 93 eingeführt werden sollte. Hier musste ein Dampfteilnehmer aus Österreich den sog. Fachleuten der Prüfkommission erst einmal erklären, worauf sie unbedingt achten müssten. Als nach der Wertung Unterschiede von über 40 Pkt. Für das gleiche Modell auftraten, legte die Mannschaft aus Österreich Protest ein und trat nicht mehr zu den letzten Läufen an. Sie waren so sauer, dass sie noch nicht einmal zur Siegerehrung erschienen. Der zuständige Dampffachmann der NAVIGA hatte offensichtlich vergessen, sein ganzes Fachwissen zu vermitteln.

Ab 15,30  h wurden auf den Startstellen 1-3 die ersten Läufe ausgefahren. Hier zeigten doch alle ganz große Nerven, sodass am Ende nur ganz wenige schon einen ruhigen Abend genießen konnten. Bekanntlich wird ja immer erst am Ende eines Wettbewerbs abgerechnet.

Der Freitag sollte jetzt auch endlich für die Kl. - F 2a - die Entscheidung in der Bauwertung bringen. Hier waren immerhin wieder 21 Teilnehmer angetreten. Werner T. aus Oberhausen brachte ein ganz neues Modell die „ZIRFAEA“ 1:75 an. Ein Modell auf das ich schon lange gespannt war, hatte ich doch zwischendurch schon einzelne Bauteile des Schiffes gesehen. Das Modell ist der Nachbau eines niederländischen Vermessungs- und Forschungsschiffes. Vor dieser Leistung des Modellbauers kann ich nur meinen Hut ziehen. Allein die Farbgebung ist schon eine Klasse für sich und von daher war eine 98 Baupkt.-Wertung nur gerecht. Klaus P. mit seiner „Midgard I. 1:33,3 hing mir wieder wie auf der DM 98, dieses mal sogar Punktgleich mit 99 Baupkt., im Nacken, wie dicht, haben wir bekanntlich ja erst nach den 3 Läufen mitgekriegt. Das Panzerschiff „Admiral Ushakov vom Russen Mikhail M. sowie der Fischkutter „Shilyte“ des Russen Souleiman S. und die „Stoltera“ aus der CZ von Miroslav S. folgten mit gut 90 Pkt. Meine „Maersk Master“ 1:100 konnte sich zwar sehen lassen, aber man weiß nie, ob die Bauprüfer auch meinen Schwierigkeitsgrad erkennen würden. Vom Gefühl sagte ich mir immer wieder es wird wohl sehr eng werden. Auch in dieser Bauprüfung konnte ich wieder bei der Kommission viel Fachwissen feststellen. Nach der Wertung konnten speziell wir nauticus-Teilnehmer wohl hoch zufrieden sein. Bernd H. mit dem Schlepper „Garant“ 1:50 aus Hamburg und H-Jürgen B. mit dem „Garant“ 1:100 aus Hannover-Misburg, belegten sehr gute Plätze im Mittelfeld.











Kl. - F 2 a - "ZIRFDEA" 1:75 v. Werner T. (D) / "P 549 WILLEMOES" 1:40 B. Morten S. (DK)

 Endlich, um 14,30 h, konnten wir von der Kl. - F 2a - an den Start gehen. Wie es sich gehört, durfte der kleinste Teilnehmer, H-Jürgen B. aus Harsum mit dem Schlepper “Garant“ loslegen. Hatten wir im Vorfeld des Laufbeginns noch auf einen sicheren 100-er Lauf gehofft, wurden wir aufgrund der Lichtverhältnisse schnell eines anderen belehrt. 93 Fahrp. waren nur erreicht, so ging es allen Teilnehmern. Das beste Ergebnis waren an diesem Tage tatsächlich nur 98 Fahrp. Bernd H. sonst  auch ein sicherer Fahrer, patzte prompt im Dock. Ich selbst fuhr oben einmal vorbei und patzte auch im Dock. Werner T. und Klaus P. versiebten genauso ihre Läufe, wobei zur Ehrenrettung allerdings gesagt werden muss, dass  W. T., V. Klepikov und ich in allen Läufen permanente Störungen hatten. Wie sich 2 Tage später herausstellte waren auf den Kanälen 81-90 Militärfunkgeräte mit Leistungen von bis zu 30 Watt als ständige Träger auf unseren Kanälen. 2 unserer Teilnehmer  haben sich selbst davon überzeugt und nach schärferem Nachfragen zur Antwort bekommen; wir wissen das, können aber nichts dagegen unternehmen, da dass Militär das Sagen hat. Tausend Entschuldigungen folgten. Eine Frage muss erlaubt sein; wieso hat man uns nicht gewarnt. Meine "MÆRSK MASTER" hatte mir Fahrfiguren vorgelegt, die ich bis dahin noch nicht kannte. Werner T. auf Kanal 52 wurde von den Dampfmaschinenexperten  der Startstelle 4, die ja bekanntlich sehr lange vorheizen müssen, gestört. Das interessierte allerdings auch keinen Menschen. Michael D., der mit einem Skanner die  Frequenzen überwachte, stellte auch bei mir in einem - F 2c - Lauf einen Träger fest, obwohl der Startstellenleiter die Frequenzüberwachung abgefragt hatte. Hier konnten wir zum Glück noch reagieren. Die jeweiligen Startstellenleiter waren sehr gut und konnten nichts dafür !

Die Fahrleistungen in der Kl. - F 2a - wurden auch in den folgenden 2 Läufen nicht besser. Unsere Konkurrenz  hatte schon so ein heimliches freuen in den Augen, hatten sie doch schon einige bessere Läufe hingelegt. Es kam wie es kommen musste, im 2. und 3. Lauf fuhren wir sog. Favoriten bessere Fahrpunkte und belegten am Ende in der Reihenfolge die Plätze 1. H-J. Mottschall mit dem Bohrinselversorger "MAERSK MASTER“  2. W. T. mit der „ZIRFAEA“ und 3. K. P. mit dem Schlepper „MIDGARD I.“. Da wir erst mit dem Aushang am Abend unsere Baupunktergebnisse erfuhren, war also für Spannung gesorgt. Auch hier zeigte sich wieder einmal, am Ende eines Wettbewerbs werden im wahrsten Sinne des Wortes die Punkte zusammengezählt ! Im Nachhinein kann ich von meinem Lauf nur sagen; obwohl ich wieder extreme Funkstörungen während meines Laufes  hatte, war endlich auch das Quäntchen Glück auf meiner Seite um trotzdem meinen Siegeslauf hinzulegen. Für mich unvorstellbar wenn ich aufgrund der dauernden Störungen verloren hätte.

Am Freitag um 17,00 h konnte auch endlich auf der Startstelle 1 die Kl. - F 2c - mit ihren Läufen beginnen. Auch in dieser Klasse waren nicht sehr große Fahrergebnisse zustande gekommen. Zwar laufen die sog. Dickschiffe besser über den Parcours, müssen aber aufgrund ihrer großen Radien und der längeren Reaktionsfähigkeit genauer gefahren werden. Der chinesische Wettkämpfer Z. Z. mit seinem Forschungsschiff „XIANG YANG HONG N. 10“ zeigte uns gleich im 1. Lauf wer Herr im Hause ist und fuhr 100 Pkt. Ein Lauf der nicht besser und exakter gefahren werden kann. Um es vorweg zu sagen, auch der 2. Lauf wurde mit der gleichen Perfektion absolviert. Mein 1. Lauf brachte mit der „S.A. VAN DER STEL“ zwar 92 Fahrp. ein, war für mich jedoch nur ein Übungslauf  da ich dieses Schiff schon seit 11 Jahren nicht mehr gefahren habe. Gespannt war ich auf P. S. der doch ein sicherer Fahrer ist aber auch hier kam nichts zustande, genau so wenig wie bei meiner Meinung nach die nächsten Mitstreiter. Da ich im 2. Lauf endlich meine 100 Fahrp. erreichte, P. S. sich nicht verbessern konnte, musste, da unser dän. Modellbauer im 3. Lauf auch 100 Fahrp. erreichte, ein Stechen um den 2. und 3. Platz herhalten. Beim Losen um die Reihenfolge, durfte ich als 1. fahren. Legte sofort 98 Pkt. vor und konnte, da Morton S. nur 94 Pkt. erreichte, nicht mehr vom 2. Platz dieser WM verdrängt werden. Für mich, der ja nur nachgemeldet war und mit einem 19 Jahre altem Modell antrat, vielleicht ein größerer Erfolg als der der Kl. - F 2a 





Kl. - F 2 c - "OSMOTRITELNY" 1:100 v. B. M. S. (DK)






"XIANGYANGHONG N. 10" 1:100 v. Zhiong Zhou (CHN)


Die Kl. - F 2b - mit 23 Teilnehmern hatte wieder ein besonders starkes Feld, wobei der chinesische  Teilnehmer Jiefeng L. ( 22 Jahre alt und Student) mit seinem Forschungs- und Bergungsschiff „HU JIU LAO 3 HAO“ für jeden klar erkennbar, einfach nicht zu schlagen war. Gleich der 1. Lauf mit 100 Fahrp. sowie 99,33 Baup. brachten den unbestrittenen Sieger dieser Klasse hervor. Werner T. mit seiner „MELLUM“ konnte zwar eine beachtliche Bauwertung von 98,67 Pkt. und 98 Fahrp. vorweisen belegte letztendlich aber den 2. Platz vor G. C. mit dem Modell „OTTO TREPLIN“. Wieder ein nicht erhoffter Erfolg , dafür um so schöner ! G. C. wurde auch in seinen beiden letzten Läufen ( trotz PCM-Anlage) erheblich gestört, auch nachdem er seinen 85-er gegen einen 90er Quarz tauschte. Ihm gegenüber entschuldigte man sich mit den o. g. Worten.  Auch in dieser Kl. war ein Aufwärtstrend zu erkennen. Als Fazit für mich ist dieser WM allerdings auch wieder mit recht schlechten Fahrergebnissen, speziell der sogn. Favoriten, abgelaufen. Offensichtlich setzt sich der eine oder andere selbst zu sehr unter Druck, will man doch irgendwie seine aufgewendete Zeit (oft  3 000 bis 5 000 Std.) im Modellbau vergoldet haben.

Eine Kuriosum am Freitag morgen, R. Berdrow bekam vom Dolmetscher unserer Gastgeber zu hören; er habe schon 3 mal eine Platzierung auf Wettbewerben errungen und muss in der Kl. - F 2 - starten. Das ist vom Hauptschiedsrichter festgelegt worden und unser Mannschaftsleiter hat dem, ohne R. B. zu fragen, zugestimmt. Zum Glück hatte R. B. seinen Bielbrief schnell zur Hand und siehe da, es waren bisher nur 2 Eintragungen vorgenommen worden. Selbstverständlich redigierte der Hauptschiedsrichter sofort seine Aussage und R. B. konnte in der - F 4b - mitfahren. Zum Glück legte sich der verständliche erste Zorn sofort. R. B. wollte zuerst nicht mehr teilnehmen. Hier muss die Frage gestellt werden; wer hat eigentlich dieses, an der Basis vollkommen vorbei geführte Regelwerk geschaffen. Immerhin zählen hier laut Regelwerk alle Wettbewerbe, ob Freundschaftswettbewerbe oder Gruppenmeisterschaften oder sonstige Teilnahmen zusammen. In welcher Kl. der - F 2 - er starten solle, immerhin waren ja alle Plätze belegt, konnte sowieso keiner beantworten.

Die angekündigten Nebenprogramme für die Teilnehmer bzw. deren Begleitpersonen, fielen entweder wegen angeblicher zu geringer Beteiligung oder ganz einfach wegen dem Absprung der Sponsoren aus. Selbst der gemütliche Abend kam nicht zustande, so dass wir mit 10 Personen wieder ins Hotel zurückfuhren. Für mich kaum vorstellbar, hätte ich doch um ein Haar meine Frau zur Mitfahrt überredet. Diesen Ärger einiger Mitstreiter mit Ihren Begleitungen habe ich zum Glück nicht gehabt !

Wie so üblich, trafen sich die Teilnehmer gleich am ersten Abend zu evtl. Neuvorschlägen in einem Raum, der offensichtlich nicht von unserem Mannschaftsleiter Dieter Z. verkündet wurde. Die wenigen, die das wussten, fragten uns nächsten Tag, wo wir waren. Leider konnten wir nur antworten, wie so häufig; wir haben keine Information bekommen. Selbst die kuriosesten Vorschläge aus dieser Versammlung wurden nicht im Nachhinein mit der anwesenden Mannschaft erörtert. D. Z. ist zur Sitzung der Sektionsleiter offensichtlich ohne Abstimmung der Interessen unserer Mannschaft gegangen. Auch hier die Frage; wer muss nachher eigentlich die Wettbewerbsregeln ausbügeln ! Ist doch gerade vor Ort die Möglichkeit gegeben evtl. Neuregelungen mit den Wettbewerbsteilnehmern zu besprechen oder sollten wieder nur Funktionärsfehlentscheidungen gelten, die im Nachhinein nur wieder sehr schwer auszubügeln sind. Nicht nur das war sehr schwach vom Mannschaftsleiter D. Z.! Mehr Mannschaftsnähe wäre allemal angebrachter. Wir, die im Hotel untergebracht waren und das sei hier noch einmal in aller Deutlichkeit klargestellt, bekamen fast keine Informationen. Hätte ich zum Beispiel nicht noch am Abend unsere Ergebnisse am Gelände eingesehen, wäre ich kaum zur Sektionssitzung gekommen. Auch diese Information bekam ich vom dän. Lager oder war das so gewollt ? Ein Telefon war am Gelände und im Hotel ! Das Hick/Hack dieser Sitzung hat aber auch letztendlich eines sehr klar zu Tage gebracht, es geht vielen Funktionären überhaupt nicht mehr um die eigentliche Sache  - SCHIFFSMODELLBAU - sondern darum, wie stark die eigenen Vorstellungen berücksichtigt werden. Leider wie so oft auch hier wieder sehr häufig politische Entscheidungen. Ich möchte nur einen Teil der Sitzung ansprechen, rund 2,5 Std. hatte man benötigt, bis endlich geklärt war, wer für die anwesenden Nationen letztendlich wählen darf. Um Mitternacht wurde die Sitzung dann, ohne die Neuvorschläge alle bearbeitet zu haben, abgebrochen. Der neue Sektionsleiter Zdenek T. (CZ) hat mit großer Sicherheit kein leichtes Amt übernommen!











Kl. - F 2 a - "MAERSK MASTER" / Kl. F 2 b -  "S. A. VAN DER STEL" 1:100 / meine Siegerehrungen

Endlich am Montag konnten wir zur Siegerehrung antreten. Persönlich hatte ich zwar noch das Stechen zu fahren, aber das war das kleinere Übel, war doch das Plätzchen auf dem Medaillenrang geschafft, egal wie das Stechen ausging. Die Vorführungen der Kl. - F 6 - F 7 - bedurften noch den gesamten Vormittag und dann ging es mit einer halbstündigen Verspätung los.

Der Festplatz war geschmückt und für die jeweils Klassenersten Stühle bereitgestellt. Nach dem Aufstellen der Mannschaften wurden jetzt die offiziellen Festreden in 4 Sprachen gehalten und dann endlich die Siegerehrung vorgenommen. Leider funktionierte die Lautsprecheranlage nicht so wie gewohnt, als das 1. Mal die deutsche Hymne erklingen sollte, kam nur Gekrächze oder gar kein Ton heraus.  Auch den Chinesen erging es nicht besser. Für mich war es trotz allem ein erhabenes Gefühl, wieder einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen zu können. Immerhin sind mir während dieser Zeit auch allerhand Gedanken um den „nauticus“ durch den Kopf gegangen und die waren nun wirklich nicht die Besten !

Die Rückfahrt schafften wir wieder in 8 Std. und waren pünktlich um 24,00 h im Hause. Auch der Grenzübergang ging ohne Beanstandungen vonstatten.

Mein persönliches Fazit dieser Veranstaltung ist : Aufgrund der immens hohen Kosten wird es bald keinen Ausrichter für diese Großveranstaltungen geben und wenn, dann nur unter etlichen Zugeständnissen. Ist doch die „NAVIGA“ am Ende froh, überhaupt noch einen Ausrichter zu haben ! Habe ich auf dieser WM richtig zugehört, wird sich der eine oder andere Modellbauer für die Zukunft überlegen,  solche Veranstaltungen zu besuchen.